„Blue Seoul Nights“ & „Golden Seoul Days“ (2022) von Kara Atkin

  • Trope: Friends to Lovers
  • Setting: Seoul
  • Alter: 20er (Studium/berufstätig)
  • Reihe: „Seoul-Duett“
  • Eckdaten: Lyx, jeweils 464 Seiten und 14,00 €

Ich hatte fast vergessen, wie es sich anfühlt zu leben. Aber hier mit ihm begann ich mich langsam wieder daran zu erinnern.

Nach dem Tod ihres Vaters hält Jade nichts mehr in London. Sie nimmt einen Job als Englischlehrerin an einer Grundschule in Seoul an, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen und sich das erste Mal seit langer Zeit wieder ihren eigenen Träumen zu widmen. Jade schwört sich, ihr Glück nie mehr von jemand anderem abhängig zu machen. Doch dieser Plan gerät gehörig ins Wanken, als sie gleich an einem der ersten Tage in Südkorea den attraktiven Hyun-Joon kennenlernt…

Die Geschichte von Jade und Hyun-Joon geht weiter!

„Melancholisch, einfühlsam und zum Verlieben schön. Kara Atkin hat mit ihren Worten eine Geschichte aus Indigoblau und Gold gemalt, die einem das Herz zerreißt und Stück für Stück wieder zusammensetzt. Anna Savas


Die Idee des Buchs hat mir gut gefallen: Eine junge Frau trifft nach einem einschneidenden Erlebnis eine Entscheidung – sie muss raus aus ihrem gewohnten Umfeld, weg von der Trauer, in eine neue Umgebung und etwas Neues sehen. Jade möchte ihr Leben leben, ihre eigenen Entscheidungen treffen, sich auf sich selbst konzentrieren. Sie lernt ein neues Land und neue Leute kennen und trifft auf Hyun-Joon, mit dem sie nach und nach eine zärtliche Verbindung eingeht. In der Geschichte geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Schmerz, wie man mit ihm umgehen kann, um Unabhängigkeit, darum, sich seine Träume zu erfüllen, und welche schwierigen Entscheidungen damit zusammenhängen können. Außerdem haben mir die Atmosphäre und die Interessen der Hauptfiguren (Fotografie und Kunst) sehr gut gefallen.

Allerdings hat sich die Geschichte zwischen den beiden sehr schnell entwickelt, was für mich nicht zur Figurenbeschreibung gepasst hat. Doch was für mich ein noch größerer Störfaktor war, war der Schreibstil. Größtenteils wunderschön geschrieben, gab es einige Wiederholungen, die so häufig eingesetzt worden sind, dass sie unangenehm auffielen. So war etwa häufig die Rede von „Indigo“ und den Ringen, die Hyun-Joon trug, und auch wurden Wortspiele mit Farben, die auf Jades Leidenschaft für Kunst anspielen sollen, zu oft eingebaut. Wenn es heißt „Orange flutete meinen Verstand“ oder später „Gold flutete meinen Verstand“, stellt sich nicht nur die Frage, was damit gemeint ist, eine derartige Wiederholung finde ich einfach ungeschickt, ebenso wie einen Satz wie „und seine Ehrlichkeit war so entwaffnend, dass meine Vernunft ins Wanken geriet“.

Eine süße Geschichte über zwei junge Leute, die sich und zueinander finden, die aber nicht durch ihren Schreibstil überzeugt.

Beide Hörbücher von LYXaudio wurden von Carolin Sophie Göbel gelesen.